Das Tragen und Überreichen eines Verlobungsrings haben in vielen Teilen der Welt Tradition, unabhängig vom ethnischen, religiösen oder kulturellen Hintergrund oder der Nationalität. Doch es stellt sich die Frage, was einen Verlobungsring überhaupt ausmacht? Immerhin kann doch jeder alte Ring als Verlobungsring angesehen und verwendet werden, wenn es keine Maßstäbe dafür gibt, oder? Die Antwort darauf ist ein klares Jein. Verlobungsringe unterscheiden sich durchaus von gewöhnlichen Ringen und solchen für andere spezielle Anlässe, doch gleichzeitig lässt sich das Wesen eines Verlobungsrings auf vielerlei Weise interpretieren und bietet Raum für jedes Budget, jeden Geschmack und jede Stilrichtung. Hier sehen Sie einige der unterschiedlichen Definitionen eines Verlobungsrings.
Der kulturelle Aspekt
Es ist wichtig zu betonen, dass unterschiedliche Kulturen verschiedene Ansichten und Traditionen dazu haben, was genau ein Verlobungsring ist und wer ihn trägt. In vielen westlichen Kulturen besteht ein Verlobungsring oft aus Gold oder Platin mit einem Diamanten und wird der Frau überreicht, nachdem diese in die Heirat einwilligt. in manchen modernen Gesellschaften tragen auch Männer Verlobungsringe, in welche ebenfalls ein Diamant oder ein anderer Edelstein gefasst ist. In anderen Kulturen tragen jedoch Mann und Frau denselben Verlobungsring, sobald die Verlobung stattgefunden hat.
Beispiele für Verlobungsringe: Verlobungsringe mit gelben und roten Diamanten |
Der religiöse Aspekt
Zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit ging der Brauch der Verlobungsringe aus der Religion hervor. Heute tragen sie die meisten Menschen aus traditionellen Gründen und nicht als Zeichen ihrer religiösen Zugehörigkeit. Nichtsdestotrotz bevorzugen viele Religionen Verlobungsringe, die bestimmten Normen entsprechen, oder geben dies sogar inoffiziell oder offiziell vor. Dazu kann gehören, dass der Ring einen bestimmten Mindestwert besitzt, um die Treue des Mannes zur Frau unter Beweis zu stellen. Weitere Normen können verlangen, dass der Ring dezent und nicht zu auffällig ist, da die meisten Religionen weltlichen Freuden einen geringeren Wert beimessen. In jedem Fall können solche religiösen Vorgaben einen Einfluss darauf haben, wie ein Verlobungsring aussieht, von einem bedeutsamen Diamantring bis zu einem zarten mit Diamanten besetzten Bandring.
Ein gesellschaftlicher Aspekt
Kein Zweifel, es besteht ein gewisser gesellschaftlicher Druck auf Frauen und Männer, einen Verlobungsring mit dem größtmöglichen, brillantesten Diamanten zu erhalten bzw. zu kaufen. Wir kennen es aus der Werbung, aus dem Fernsehen und uns wird gesagt, das sei, was Frauen wollen. Sicher gibt es viele Alternativen, die immer beliebter werden, doch beim Verzicht auf einen Verlobungsring mit einem Diamanten – selbst wenn es sich bei der Alternative um einen wertvollen Edelstein handelt – verpasst einem die Gesellschaft schnell den Stempel eines Abweichlers, der sich aus dem einen oder anderen Grund von der Tradition abwendet. Manche haben damit kein Problem, andere versuchen, dies tunlichst zu vermeiden. Fast erscheint es wie ein Frevel, einen Ring mit einem anderen Stein als einem Diamanten zu wählen, unabhängig von der Größe oder Qualität.
Eine persönliche Note
Dieser Aspekt der Wahl eines Verlobungsrings ist heutzutage wahrscheinlich der wichtigste. Trotz unseres Traditionsbewusstseins gehen viele von uns gern ihren eigenen Weg. Diamanten sind zwar nach wie vor die beliebteste Wahl als Stein für Verlobungsringe, doch sie sind bei Weitem nicht die einzige Option. Einige Menschen sehen sogar mit Absicht von einem Diamanten für ihren Verlobungsring ab, um nicht auf den Zug aufzuspringen, den sie als kommerzialisierten Trend sehen. Manche geben ihr Geld lieber für einen günstigeren Edelstein aus, während Andere einfach eine Option wählen, mit der sie sich wohlfühlen und die ihnen gut steht. Eine Frau mit sehr schlichtem Geschmack kann mit einem glitzernden Diamanten meist nichts anfangen und freut sich viel mehr über einen dezenten Topasring. Eine dunkelhäutige Frau mag der Meinung sein, dass ein Stein mit einer satten und sinnlichen Farbe wie ein Rubin oder Saphir besser zu ihrem Teint passt als ein transparenter Diamant. Angesichts des ständig steigenden Angebots an natürlichen farbigen Diamanten („Fancy Diamonds“) in der heutigen Zeit sehen viele Frauen endlich eine Möglichkeit, den Ring ihrer Träume zu finden und gleichzeitig nicht zu sehr von der Tradition der Verlobungsringe mit farblosen Diamanten abzuweichen. Aus welchem Grund Sie sich auch für den perfekten Stein entscheiden, ein Verlobungsring kann genauso aussehen, wie Sie es sich vorstellen.
Unterschiedliche Verlobungsringe |
Heutzutage sehen wir eine große Vielfalt an Verlobungsringen, vom klassischen Diamantring über den Vintage- oder Edelsteinring bis zum breiten und filigran gestalteten Goldbandring. Nach modernen Maßstäben gelten alle diese Designs als Verlobungsringe, allerdings sollte ein Verlobungsring nach traditioneller Ansicht mindestens einen Diamanten oder einen wertvollen Edelstein vorweisen können, der auf einem Band aus hochwertigem Metall wie Gold und Platin gefasst wird. Liebe lässt sich nicht nur mit Diamanten und Edelmetallen ausdrücken; jeder Mensch kann sich frei entscheiden und hat das Recht, seine Verlobung und seine Entscheidung für eine Person so zu zeigen, wie er (oder sie) das möchte.