Karatgewicht des Diamanten

Es versteht sich von selbst, dass die meisten Menschen einen großen Diamanten ihr eigen nennen möchten. Allerdings spielen bei der Gegenüberstellung zwischen der Größe eines Diamanten und dessen Gewicht in Karat einige Faktoren eine Rolle. Da das Karatgewicht eines der grundlegenden 4 Hauptmerkmale (4 Cs) zur Bewertung eines Diamanten ist, muss man genau verstehen, was dieses im Einzelnen aussagt. Nur so können Sie den perfekten Stein auswählen.


 Zwei blaue Diamanten in Herzform

Zwei wunderschöne herzförmige Fancy-Diamanten in Blau


Das Karatgewicht beeinflusst wesentlich die Kosten des Steins, da sich dessen Kosten mit jedem Karat deutlich erhöhen. So kostet z. B. ein Diamant mit 1,00 Karat nicht genau die Hälfte des Preises eines Diamanten mit 2,00 Karat. Sinkt das Gewicht, und seien es nur wenige Punkte zu einem niedrigeren Karatgewicht, wird der Preis des Steins erheblich gesenkt.


*HINWEIS * Bei der Kaufentscheidung für einen neuen Diamanten sollten Sie versuchen, einen Stein zu finden, der so nahe zum nächsten Karatgewicht liegt wie möglich. So kostet beispielsweise ein Stein mit einem Karatgewicht von 1,91 erheblich weniger als ein anderer Diamant mit einem Karatgewicht von 2,00 und darüber, selbst wenn es nur 9 Punkte Unterschied sind. Der Unterschied in der Größe lässt sich nur extrem schwer erkennen, der Preisunterschied hingegen ist beachtlich. Leider sind Diamanten in diesen Größen gar nicht so leicht zu finden, da die Diamantenschleifer sich meist die beste Mühe geben, nicht in ein niedrigeres Karatgewicht zu fallen.


Die Definition des Karatgewichts und seine Geschichte


Ein Karat bezieht sich auf die Maßeinheit, die zur Beschreibung der Masse bzw. des Gewichts eines Diamanten verwendet wird. Vor vielen Jahren wurden, aufgrund ihrer Größe, die Samen des Johannisbrotbaums auf Präzisionswaagen als Gewichtseinheiten verwendet, um kleine Mengen an Edelsteinen zu wiegen. Auf diese Tradition, die noch lange erhalten wurde, geht die heutige Messeinheit Karat zurück, genauer gesagt auf den lateinischen Namen des Johannisbrotbaums „Ceratonia siliqua“.

Samen des Johannisbrotbaums

Johannisbrotsamen



Erfahren Sie mehr über die Definition des Karatgewichts und seine Geschichte.


Karat-Messung


Diamanten, denen ein Bewertungsbericht beiliegt, zeigen das genaue Gewicht bis zum nächsten Hundertstel eines Karats. Jedes Karat (als Maßeinheit für das Gewicht von Edelsteinen auch „metrisches Karat“ genannt, im Unterschied zur Maßeinheit Karat für den Goldgehalt einer Legierung) wird in 100 Punkte unterteilt, d. h. wenn die Masse eines Diamanten 3/4 Karat beträgt, also 75 Punkte, wird sein Gewicht mit 0,75 Kt dokumentiert. In der Branche wird der Preis eines Diamanten oft in Preis pro Karat (Preis pro Einheit von 1,00) und und als P/C (pro Karat) ausgedrückt – im Gegensatz zum Gesamtpreis des Steins.

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Ein GIA-Diamantenzertifikat


Erfahren Sie mehr darüber, wie das GIA-Zertifikat für farbige Diamanten zu lesen und zu verstehen ist.


Farbige Diamanten („Fancy Diamonds“) sind an sich schon ein seltener Fund. Es versteht sich von selbst, dass ein großer Stein, besonders in selteneren Farben wie Rot, Blau oder sogar ein Pinkfarbener Argyle-Diamant noch viel schwerer zu finden ist, was sich natürlich auch erheblich im Preis niederschlägt.


Karatgewicht versus Größe des Steins


Zwischen dem Karatgewicht und der Größe des Steins besteht ohne Zweifel ein enger Zusammenhang. Allerdings gibt es auch einige Faktoren, in denen sich beide unterscheiden.


Der Blick des Betrachters eines Diamanten richtet sich, unabhängig vom Diamantgewicht, oft auf die Größe der Tafel. Da die Tafel nicht nur dem Juwelier, der den Stein bewertet, sondern jeder Person sofort ins Auge springt, ist diese der wichtigste Aspekt des Erscheinungsbilds eines Diamanten.


Die Diamanten in die Schmuckschachteln im unteren Bild sehen beim Blick auf die Tafel sehr ähnlich aus. Aufgrund der Tiefe der Steine, wie ebenfalls im Bild dargestellt, unterscheidet sich das Karatgewicht der einzelnen Steine jedoch erheblich.


 Der Einfluss der Diamantentiefe auf die Größe

Das obige Bild zeigt genau, wie sich die Diamantentiefe auf das Erscheinungsbild des dargestellten Diamanten auswirkt. Von links nach rechts: ein Stein mit 0,45 Karat mit einer Tiefe von 28 %, ein Stein mit 1,24 Karat mit einer Tiefe von 46 %, ein Stein mit 0,56 Karat mit einer Tiefe von 58 % und ein Stein mit 1,14 Karat mit einer Tiefe von 70 %.


Der birnenförmige Diamant mit 0,45 Karat, der im obigen Bild dargestellt wird, besitzt eine extreme flache Tiefe von nur 28 %. Daher besitzt er beim Blick auf die Tafel eine enorme Größe, obwohl sich ein großes Fenster in der Mitte des Steins befindet. Der birnenförmige Diamant mit 1,24 Karat besitzt eine Tiefe von 46 %. Auch dieser Stein ist noch recht flach und verfügt über ein kleines Fenster auf der Tafel. Der birnenförmige Diamant mit 0,56 Karat besitzt eine Tiefe von 58 %, kommt der allgemeinen Norm von 60 % also am nächsten. Der birnenförmige Diamant mit 1,14 Karat besitzt eine Tiefe von 70%. Durch diese starke Tiefe erscheint die Größe des Diamanten trotz seiner 1,14 Karat etwas kleiner, allerdings leuchtet die Farbe des Steins etwas intensiver, da das Licht länger braucht, bis es aus dem Stein wieder austritt.


Erfahren sie mehr zum Karatgewicht versus Größe des Steins.


Karatgewicht versus Reinheit, Farbe und Gesamtqualität des Diamanten


Zuweilen muss die Entscheidung getroffen werden, ob sich das Risiko lohnt, einen Stein ein weiteres Mal am Polierrad zu bearbeiten. Das kann z. B. der Fall sein, wenn der Stein eine äußere Unreinheit aufweist, die wahrscheinlich entfernt werden kann, oder wenn die Farbe eines Steins durch fortschrittliche Poliertechniken maximiert werden kann. Obwohl dies meistens auf Kosten der Diamantengröße geht, kann die Qualität des Steins erhöht werden.


So hatte LEIBISH beispielsweise das Glück, beim Tender-Angebot für pinkfarbene Argyle-Diamanten im Jahr 2011 sechs Diamanten zu erwerben. Einer der Steine, ein Fancy-Diamant in Intense Purplish Pink mit 1,71 Karat, war wahrhaftig ein atemberaubendes Stück. Doch der Grund, warum Shmulik Polnauer, LEIBISHs GIA-zertifizierter Edelsteinexperte, auf diesen Stein bot, war ein Potenzial das Diamanten, das sonst niemand erkennen konnte.


Shmulik erzählte von der Zeit, als er den Stein untersuchte. Obwohl der Diamant bereits durch die Hände einiger der erfahrensten Diamantenpolierer der Branche gewandert war, glaubte er fest daran, dass er das Potenzial des Diamanten optimal ausschöpfen konnte, wenn er den Zuschlag erhielt. Kaum hatten wir erfahren, dass wir den Stein tatsächlich erworben hatten, ging LEIBISH das Risiko ein, den Diamanten noch einmal unter das Polierrad zu legen. Der Leibish-eigene pinkfarbene Diamant wurde erneut poliert und entpuppte sich als ein atemberaubender Diamant in Fancy-Leuchtend-Pink mit leichtem Purpureinschlag (Fancy Vivid Purplish Pink) mit 1,68 Karat.

 Der Leibish-eigene pinkfarbene Diamant in Fancy-Leuchtend-Pink mit leichtem Purpureinschlag (Fancy Vivid Purplish Pink) mit Radiant-Schliff und 1,68 Karat.

LEIBISHs eigener Diamant in Fancy-Leuchtend-Pink mit leichtem Purpureinschlag (Fancy Vivid Purplish Pink) mit 1,68 Karat


Das obige Beispiel zeigt besonders gut, warum einige erfahrene Diamantenexperten das Risiko eingehen, einen polierten Diamanten erneut zu schleifen. Bei diesem Diamanten gingen nur drei Karatpunkte verloren, doch die Gesamtqualität wurde enorm verbessert.


Erfahren Sie mehr zum Karatgewicht versus Qualität des Diamanten.


Größe versus Form


Das Erscheinungsbild der Größe eines Diamanten hängt wesentlich von dem von Ihnen gewählten Edelstein und der Art dessen Verarbeitung im Schmuckstück ab. Übrigens sehen bestimmte Formen immer größer als andere Formen aus, auch wenn ihr Karatgewicht niedriger ist. So sieht beispielsweise eine ovale Form länger aus als eine runde Form und erweckt auch den Eindruck, größer zu sein. Dank der längeren Optik erscheint ein Diamant in Navette-Form (auch Marquise genannt) im Vergleich zu anderen Formen größer.


Die beiden unten dargestellten Steine scheinen sich aufgrund ihrer Formen in der Größe deutlich zu unterscheiden, liegen aber lediglich 28 Punkte auseinander!

 Diamant in Fancy-Tief-Gräulich-Blau im Kissenschliff mit 3,11 Karat und Diamant in Fancy-Gräulich-Blau im Smaragdschliff mit 2,83 Karat

Diamant in Fancy-Tief-Gräulich-Blau im Kissenschliff mit 3,11 Karat und ein Diamant in Fancy-Gräulich-Blau im Smaragdschliff mit 2,83 Karat


Darüber hinaus unterscheiden sich auch die zahlreichen Variationen derselben Form untereinander scheinbar in der Größe. So besitzen die unten dargestellten Steine auf den ersten Blick einen unterschiedlichen Wert: quadratischer Radiantschliff, längerer quadratischer Radiantschliff, Radiantschliff im üblichen Stil und rechteckiger Radiantschliff.


 Diamant in Fancy-Intensiv-Blau, 0,34 Karat, mit rechteckigem Smaragdschliff, VVS1Diamant in Fancy-Reinrot, 0,22 Karat, mit Smaragdschliff, SI1Diamant in Fancy-Leuchtend-Pink mit leichtem Purpureinschlag, 0,50 KaratDiamant in Fancy-Dunkelgelb-Orange, 0,25 Karat

Diamant in Fancy-Intensiv-Blau mit 0,34 Karat; Diamant in Fancy-Rot mit leichtem Purpureinschlag mit 0,22 Karat; Diamant in Fancy-Leuchtend-Pink mit leichtem Purpureinschlag mit 0,50 Karat; Diamant in Fancy-Tief-Gelblich-Orange mit 0,25 Karat


Das Erscheinungsbild des Steins wird von vielen verschiedenen Merkmalen bestimmt. So erscheint beispielsweise ein farbloser Diamant, der dank eines sehr guten Schliffs eine hohe Lichtdurchlässigkeit besitzt, durch das Funkeln etwas größer. Dies ist bei Farbdiamanten („Fancy Diamonds“) genau dasselbe, nur dass diese so geschliffen werden sollten, dass das Licht möglichst lange im Stein gehalten wird, um die Farbe zu betonen.


Die vier Hauptmerkmale (oder die 4 Cs, vom englischen „Characteristics“) definieren die wissenschaftlichen Leitlinien zur Bewertung der Qualität und damit des Gesamtwerts eines Diamanten. Natürlich liegt die Schönheit, besonders was die Diamantenfarben angeht, letztendlich immer im Auge des Betrachters.


Verfasser: Benji Margolese

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The importance of second color moderators found within the composition of fancy color diamonds is explained in depth by Gemewizard