Um ein hochwertiges Foto eines Diamanten zu schießen, das dessen Schönheit in all ihren Facetten zeigt, braucht man die nötigen Fertigkeiten, Fachwissen, Talent – und Übung. Zwischen einem Foto, das von einem Profi geschossen wurde, und dem Schnappschuss eines unerfahrenen Amateurs liegen Welten. Unser Diamantenfotograf verrät Ihnen hier einige Tipps, um einen Diamanten im besten Licht zu erfassen und ein Foto zu schießen, das seiner offensichtlichen und umfassenden Schönheit gerecht wird.
Die verschiedenen Farbintensitäten natürlicher Fancy-Diamanten in Pink – Ben Yagbes
Schärfe
Um die wahre Essenz eines Diamanten von einem technischen Standpunkt aus zu erfassen, benötigen Sie einen scharfen, klaren Fokus. Mit einer Digitalkamera erreichen Sie das am besten, wenn Sie die Kamera in den Punktmodus („Spot Focus“) einstellen. Auf diese Weise können Sie sehr genau kontrollieren, welches Motiv die Kamera im Blick hat. Dieser Trick hilft jedoch nur, wenn das Fotoobjekt ein kleiner Stein ist. Bessere Ergebnisse erzielen Sie mit einer Kamera mit einer hochwertigen manuellen Fokuseinstellung.
LEIBISHs Diamantenfotograf macht eine Aufnahme des Diamanten Purple Orchid
Beleuchtung
Diamanten lassen sich am besten in weichem Licht fotografieren. Das bedeutet, keinen Blitz einzuschalten, der nicht nur zu übermäßig beleuchteten Fotos führen, sondern auch Schatten ins Bild setzen würde. Für Fotosessions mit Diamanten eignet sich am besten eine ständige diffuse Beleuchtung.
Glühbirnen und Stative
Wie schon erwähnt, eignet sich weiche, natürliche Beleuchtung am besten für die Diamantenfotografie. Was Glühbirnen angeht, sind Tageslicht-Kompaktleuchtstofflampen ideal. Diese Glühbirnen geben sehr wenig Hitze ab und können lange Zeit eingeschaltet bleiben, ohne zu überhitzen. Darüber hinaus ist ein Stativ oder ein anderes Hilfsgerät zum Stützen der Kamera unverzichtbar. Am besten ist natürlich ein sehr stabiles Stativ, aber jedes Stativ ist besser, als ohne eines zu arbeiten.
Blick durch die Diamanten
Ein fantastischer Ring mit einem gelbem Diamanten, fotografiert von Ben
Die technische Kompetenz zur Fotografie ist der Schlüssel zum erfolgreichen Fotografieren eines Diamanten, doch sie reicht nicht aus, um ein wahrhaftiges Bild des Steins zu schaffen. Dazu muss man das Wesen eines Diamanten verstehen. Was er in uns auslöst, ist das A und O. Das bedeutet, wir müssen ihn fühlen, sehen und uns auf ihn einlassen, um zu spüren, welche Gefühle er in uns weckt. Diamanten berühren Menschen auf der Gefühlsebene.
Genau wie in der Kunst lösen die Gestalt, die Form und das Funkeln eines Diamanten eine emotionale Reaktion bei uns aus und wecken oft Erinnerungen beim Anblick ihrer Schönheit. Auf eine gewisse Weise unterscheidet ihn das von anderen Objekten wie Kleidung oder anderen Modeartikeln. Diamanten und Schmuckstücke sollen die eigene Persönlichkeit und den traditionellen Hintergrund reflektieren. Die Kamera sollte erfassen, wie sich jeder einzelne Stein in seinem Wesen von anderen unterscheidet, denn keine zwei Steine sind sich vollkommen gleich. Infolge des Schliffs können die Facetten das Licht auf unterschiedliche Weise reflektieren. Daher ist es so wichtig, den Stein entsprechend auszurichten.
Wie alles andere im Leben macht auch in der Fotografie Übung den Meister und davon braucht es jede Menge. Selbst für Profis kann die Diamantenfotografie eine große Herausforderung sein, wenn diese Neuland für sie ist. Mithilfe dieser Tipps können Sie diese seltenen und außergewöhnlichen Steine so fotografieren, dass auch ein zweidimensionales Bild die Schönheit eines Diamanten erfassen und seinem Wesen gerecht werden kann. Versuch und Irrtum sind der Weg, der am Ende zur Perfektion führt.
Ben Yagbes